Ich freu mich, daß am Himmel Wolken
ziehen
Und daß es regnet, hagelt, friert und
schneit.
Ich freu mich auch zur grünen
Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
- Daß Amseln flöten und daß Immen
summen,
Daß Mücken stechen und daß Brummer
brummen.
Daß rote Luftballons ins Blaue
steigen.
Daß Spatzen schwatzen. Und daß Fische
schweigen.
Ich freu mich, daß der Mond am Himmel
steht
Und daß die Sonne täglich neu
aufgeht.
Daß Herbst dem Sommer folgt und Lenz
dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn
dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht
sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf
verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens
Sinn.
Ich freue mich vor allem, daß ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und
heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist
geschürt.
An solchem Tag erklettert man die
Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm
vorgeschrieben,
- Weil er sich selber liebt - den
nächsten lieben.
Ich freue mich, daß ich mich an das
Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Daß alles so erstaunlich bleibt, und
neu!
Ich freu mich, daß ich ... Daß ich
mich freu.
Mascha Kaleko